24.07.2024

Erst Paris, dann Donaueschingen

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Nach Olympia ist vor Donaueschingen – das Internationale S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen empfängt vom 12. bis 15. September internationale Springsportler im fürstlichen Schlosspark an der Brigach.

Noch beschäftigt sich Bundestrainer Otto Becker mit der Vorbereitung seiner Equipe auf die Olympischen Spiele. Am 6. August fallen im olympischen Parcours die letzten Würfel, dann sind es nur noch fünf Wochen bis zum CHI Donaueschingen und Beckers Blick gilt schon wieder nächsten Aufgaben.

Der Bundestrainer hat jede Menge besondere Erinnerungen an das Turnier in Donaueschingen, erklärt die Bedeutung des Drei-Sterne-Turniers und die Besonderheit des Traditions-Platzes – drei Donaueschingen-Fragen an den Bundestrainer:

- Es gibt in Deutschland im Jahr 2024 nur sechs internationale Drei-Sterne-Springturniere, CSI3*. Aber diese Turniere werden gebraucht. Was ist die besondere Bedeutung der 3*-Turniere?

Otto Becker: Drei-Sterne-Turniere sind wichtig, weil sie eine gewisse Anzahl von Weltranglisten-Prüfungen bieten, die wiederum für die Reiter wichtig sind, um Weltranglisten-Punkte zu sammeln. Weltranglisten-Springen sind außerdem gut dotiert und die Reiter haben die Möglichkeit, etwas zu verdienen. Das sind wichtige Aspekte, die natürlich gute Reiter locken. Hinzukommen sollten viele Startmöglichkeiten in der Ausschreibung. Das alles zusammen sorgt bei Drei-Sterne-Turnieren in der Regel für ein sehr gutes Niveau und attraktives Starterfeld.

- Sie persönlich haben in Donaueschingen schon sehr spezielle Erfahrungen gesammelt…

Otto Becker: Ja, unbedingt, ich habe dort 1976 mein allererstes S-Springen geritten, das war sehr spannend. Ich habe in Donaueschingen mit Lando 2003 im Rahmen der EM den Großen Preis gewonnen und ich gehörte mit Cento zur siegreichen Equipe bei den Europameisterschaften. Ich bin insgesamt sehr oft in Donaueschingen geritten und immer gerne hingefahren. Es war immer eins unserer herausragenden Turniere in Deutschland. In dem fürstlichen Schlosspark mit dem imposanten großen Rasenplatz und abends mit der Einladung bei der Fürstenfamilie – das war immer ein besonderes Event im Kalender, sportlich und gesellschaftlich. Da war man gerade als junger Kerl froh, wenn man eine Einladung bekommen hat (lacht). Aus all diesen Gründen bin ich sehr froh, dass das Turnier jetzt wieder belebt wird.

- Nehmen Sie uns gedanklich noch ein bisschen mit zur Bedeutung des Rasenplatzes und den Nationenpreisen ...

Otto Becker: Betrachtet man die aktuellen Fünf-Sterne-Nationenpreis-Turniere, fällt auf: Mit Ausnahme von Rotterdam finden alle Nationenpreis-Events auf Rasen statt: Rom, La Baule, Aachen, St. Gallen, Brüssel, Calgary – um nur einige zu nennen. Ich bin also sehr froh, wenn wir mit Donaueschingen eine Möglichkeit haben, Reiter und Pferde auf großen Rasenplätzen zu beobachten und die Reiter sind froh, auf einem solchen Platz reiten zu können – als Vorbereitung und, um sich für eventuelle Nationenpreise und weitere größere Aufgaben ins Spiel zu bringen. Zweimal war Donaueschingen ja auch schon Gastgeber des Nationenpreis-Finals, 2002 bin ich damals mitgeritten – das lief allerdings nicht ganz so gut wie die Euro ein Jahr später (schmunzelt). Donaueschingen hat wirklich schon viele bedeutende Events im Pferdesport ausgetragen. Der große Rasenplatz und die Lage im fürstlichen Schlosspark sind einfach prädestiniert dafür. Es wäre schön, wenn da mal wieder ein Nationenpreis-Finale oder eine Europameisterschaft stattfinden würde.

(KiK/pe&pa)