27.08.2024

Der beste Beweis

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Was passiert, wenn Marcus Ehning im Parcours auf Hans-Dieter ‚Hansi‘ Dreher trifft? Richard Vogel auf seinen Geschäftspartner und Springreiter-Kollegen David Will? Oder Vogels Lebensgefährtin Sophie Hinners auf Mannschafts-Weltmeisterin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann? Dann verspricht es im Parcours sehr schnell, sehr spannend und großartig sportlich zu werden. Und genau darauf können sich die Besucher des Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers Donaueschingen freuen.

Die Nennlisten des 70. Geburtstags-Turniers im Fürstlichen Schlosspark zeigen, dass sich nicht nur Region und Pferdesportfans auf den Neustart des Turniers freuen, auch die Reiter haben Sehnsucht nach dem traditionellen Rasenplatz.

Einige haben hier schon herrliche Erfolge gefeiert: Marcus Ehning, der 2003 bei der Europameisterschaft zum Goldteam gehörte und sich außerdem im Sattel von For Pleasure Einzelbronze sicherte. Fünf Jahre später feierten die Donaueschinger Ehning erneut: 2008 gewann der Stilist mit Vulkano den Großen Preis. Oder Janne-Friederike Meyer-Zimmermann – 2017 hat sie hier mit dem damals erst achtjährigen Büttner’s Minimax das Championat gewonnen. Im selben Jahr hat Hansi Dreher im Schlosspark aufgetrumpft und gewann den Großen Preis auf der neunjährigen Berlinda. Ein Jahr später: derselbe ‚Hansi‘, dieses Mal im Sattel des 17-jährigen Embassy, und wieder zog er die Weltelite in Donaueschingens Parcours ab und siegte. 2019 war er knapp davor, seinen dritten Sieg in Folge zu feiern. Mit Prinz war er der Schnellste, musste sich nach einem Abwurf aber mit dem vierten Platz zufrieden geben. Aller guten Dinge sind drei – vielleicht 2024? David Will war 2011 das erste Mal an der Stadt der Donauquelle am Start und gehörte in den Folgejahren zu den Stammgästen. Er feierte Siege mit Chanoc und DSP Concordia, 2021 gelang ihm ein sagenhaftes Triple: mit dem damals siebenjährigen Junior Kannan siegte er in allen drei Prüfungen der Youngster-Tour, die auch in diesem Jahr wieder ausgeschrieben ist.

Für Multisieger Richard Vogel hingegen wird es der erste Start auf dem Traditions-Grün des Schlossparks. Der 27-Jährige hat in den vergangenen Monaten so viel gewonnen, wie kaum ein anderer seiner internationalen Kollegen, er gehörte 2023 zum siegreichen Team beim Nationenpreis-Finale in Barcelona, hat im Rolex Grand Prix von Genf triumphiert und war einer der drei Auserwählten für die Olympischen Spiele in Paris. Auf Platz acht der Weltrangliste ist er aktuell der beste Deutsche. ‚Richie‘ Vogel stammt aus Mannheim und war mit 16 Jahren Baden-Württembergischer Meister. Zwei Jahre ist er im Stall von Ludger Beerbaum geritten, bevor er sich selbstständig gemacht und in die Weltspitze gesprungen hat.

Die ebenfalls 27-jährige Sophie Hinners kennt Donaueschingen bisher nur aus der Perspektive der U25-Reiterin. 2017 war sie dort mit zwei Pferden in der U25-Tour am Start, 2024 wird sie im Schlosspark erstmals gegen die ‚Großen‘ antreten. Dass sie auch im Feld internationaler Topreiter ganz vorne mitmischen kann, hat sie mehrfach bewiesen, in diesem Jahr beispielsweise mit dem Sieg im Weltcup-Springen von Abu Dhabi und gleich zwei Siegen auf den Fünf-Sterne-Turnieren in Madrid und Monte Carlo. Dreher, Ehning, Vogel – nimmt man noch Jana Wargers dazu, kommen gleich vier Mitglieder aus dem deutschen Olympiakader nach Donaueschingen!

Er fuhr als Held nach Paris und kehrte dreifach gekrönt zurück: Michael Jung ist die jüngste lebende Legende im Sattel! Für den dreimalige Einzel-Olympiasieger der Vielseitigkeitsreiter ist Donaueschingen fast ein Heimspiel, in weniger als einer Stunde kann er von Horb anreisen und sich in seiner zweiten Spitzendisziplin präsentieren: im Parcours. Jung ist auch im Springen international erfolgreich und hat schon Platzierungen in Prüfungen mit olympischer Höhe von bis zu 1,60 Metern gesammelt.

Natürlich: die internationale Konkurrenz schläft nicht! Reiter von Argentinien bis Neuseeland, von Österreich bis Mexiko und von Belgien über die Niederlande, Italien und Portugal bis Jordanien haben ihre Nennungen für das CHI Donaueschingen abgegeben.

Donaueschingens Ruf als Turnierhighlight hat sich über Jahrzehnte weltweit etabliert, die Starterlisten 2024 sind der beste Beweis.

(KiK/pe&pa)